Auch im Stress?

Wir merken die letzten Wochen, dass wir wieder ganz bewusst „VON JESUS LERNEN“ wollen. Er hat als Rabbi, als Lehrer seinen Jüngern vorgelebt, wie sie das Leben anpacken können – mit allen Begrenzungen, Herausforderungen und Aufgaben. Wie sie ein „Leben in Fülle“ leben können als Kinder Gottes. Wie sie innerlich Frieden und Freude haben inmitten von Mangel, Fragen und Hindernissen.

Jesus sagt: „Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.“

MAtthäus 11,28-30

Von Jesus lernen

In seiner größten Rede überhaupt, in der Bergpredigt, spricht er diese Einladung aus. Ein Joch war ein Arbeitsmittel, das die Ochsen auf ihren Schultern trugen, um damit den Pflug zu ziehen. Jeder Rabbi hatte ein „Joch“, einen Lebensstil, eine Art, das Leben anzupacken, die er seine Jüngern gelehrt hat. So auch Jesus. Doch das Besondere an seinem Joch ist, dass es ein leichtes, sanftes Joch ist. Er lehrt uns eine Lebensweise, die uns Ruhe gibt für unsere Seelen. Er zeigt uns durch seinen Lebensstil ganz konkrete Arbeitsmittel und geistliche Prinzipien, die uns helfen, das Leben zu bewältigen ohne auszubrennen.

Wir können hier eine absolute Buchempfehlung  weitergeben: „The Ruthless Elimination of Hurry: How to stay emotionally healthy and spiritually alive in the chaos of the modern world(von John Mark Comer) oder auf Deutsch: „Das Ende der Rastlosigkeit: Mach Schluss mit allem, was dich hetzt – und komm bei Gott an

...Im Umgang mit Stress und Eile

Für uns als Familie heißt das zum Beispiel, von Jesus zu lernen, wie wir ohne Hast und Eile unsere vielen Aufgaben bewältigen. Uns fällt auf, dass Jesus nie gestresst oder gereizt reagiert hat, wenn Menschen mit ihren Bitten und Fragen zu ihm kamen. Und das, obwohl er ständig von vielen Menschen umringt und „belagert“ wurde oder auf seinem Weg „unterbrochen“ wurde.

John Mark Gomer beschreibt in seinem Buch super, welche Lebensweise Jesus dabei wichtig war. Er hat sich regelmäßig zurückgezogen an einsame Orte und hat die Stille vor seinem Vater gesucht. Manchmal war ihm das sogar nur in der Nacht möglich, weil am Tag so viele Menschen zu ihm kamen. Aus diesen Zeiten kam seine Klarheit über seine Identität und seinen Auftrag, wozu er „Ja“ sagt und wozu er „Nein“ sagt. Jesus kam jede Woche einen ganzen Tag lang zur Ruhe. Der Sabbat als ein gottgegebenes „Stopp“ beschäftigt uns als Familie zur Zeit sehr. Eine Pause von unserer Arbeit, von unseren Besorgungen, vom Voraus Planen und Nachrichten beantworten….  Dafür eine Zeit der körperlichen Erholung, eine Zeit ohne Handy und Ablenkungen, dafür eine Zeit für das, was uns wirklich Freude macht. Zeit, um einfach in der Gegenwart anzukommen und Gottes Gegenwart zu genießen.

Manchmal fällt es uns schwer, diese freien Ruhezeiten zu „verteidigen“. Gerade, wenn in der Gemeinde viel los ist, Autos in die Werkstatt müssen und uns viele To-Do’s im Kopf rumschwirren. Aber wir spüren, dass Jesus recht hat. Dass es unseren Seelen Ruhe gibt, wenn wir von ihm lernen und uns seinen Lebensstil / sein Joch zu eigen machen. Und es erfüllt uns bereits mit einer großen Freude, dass wir diesem wunderbaren Geschenk von Gottes Ruhe wieder mehr Raum in unserem Alltag geben.

...Im Umgang mit Frust

Je länger wir in der Gemeinde sind, desto häufiger erleben wir auch Frustrationen. Für Manuel sind das manchmal stundenlange Meetings mit dem Leitungsteam, bei denen viel geredet wird, aber wenig umgesetzt wird. Das kostet ihn Kraft und Zeit. Was können wir von Jesus lernen für unseren Umgang mit Frust? Damit nicht Ärger über andere Leute und gereizte Worte entstehen. Wir sind manchmal frustriert, wenn Behördengänge nicht gleich klappen und man von Person zu Person geschickt wird. Ich (Esther) war frustriert, als ich nur kurz ein Paket auf der Post abholen wollte, aber die einzige Person mit dem Schlüssel einfach nicht zur Arbeit kam und der ganze Ablauf davon aufgehalten wurde. Ja, Leben in Burundi ist manchmal frustrierend. Aber wir merken, dass Jesus uns hilft, innerlich gelassener damit umzugehen und manchmal sogar über diese Dinge zu lachen.

Oder für die Menschen zu beten, die uns frustrieren.

In unserer Arbeit hier investieren wir viel in einzelne Leute. Und das macht uns große Freude. Manchmal gibt es leider aber frustrierende Rückschläge. Vor kurzem musste Manuel einen seiner sieben „Pastoral Interns“ für einen Monat vom Ausbildungsprogramm ausschließen aufgrund eines deutlichen Fehlverhaltens. Ab nächste Woche ist er wieder dabei und bekommt eine neue Chance. Wir hoffen und beten, dass er sie nutzt und charakterlich daran wächst. Danke, wenn du dafür betest, dass er wieder mit vollem Herzen dabei ist. 

...Im Umgang mit Grenzen

Uns fallen viele Bereiche ein, in denen wir ganz konkret von Jesus lernen wollen. Eine Balance zu finden zwischen Arbeit und Ruhe, zwischen vollem Einsatz zeigen und dann auch wieder die eigenen Grenzen zu wahren. Und die sind bei jedem von uns anders.  Mich (Esther) fordert es zurzeit heraus, im Bereich Gastfreundschaft ein gutes Maß zu finden für uns als Familie. Seit unserem Umzug in die Zentrale haben wir noch mehr Platz für Gäste – und den wollen wir natürlich auch gerne nutzen und Gäste willkommen heißen. Gleichzeitig spüren wir manchmal, dass wir als Familie Grenzen haben. Kulturell ist Gastfreundschaft ein sehr hoher Wert, was mich manchmal unter Druck setzt. Da fällt es mir richtig schwer, bei einer Anfrage abzusagen. Auch im Wissen, dass andere Familien in der Gemeinde auch viel zu bewältigen haben. Viele Mitarbeiter in der Gemeinde erzählen uns, dass sie erschöpft sind oder dass sie kaum noch Zeit mit ihrer Familie hatten. Und dennoch folgt in der Gemeinde häufig eine Veranstaltung der nächsten.

Wir kommen wieder zurück zu der Einladung von Jesus: „Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.“

Danke, wenn ihr dafür betet, dass wir als Familie den Lebensstil von Jesus umsetzen. Vielleicht hat es dich auch inspiriert und in manchen Punkten ins Nachdenken gebracht?

Auch im Stress?

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