It’s feeling like Christmas

Manche haben uns gefragt, wie wir die Weihnachtszeit in Schottland erleben. Das Wort „Advent“ wurde hier bisher überhaupt nicht verwendet. Adventskränze haben wir auch keine gesehen. Aber Weihnachtsbäume und weihnachtliche Straßenbeleuchtung gehören für die Schotten auch zur Weihnachtszeit dazu. Viele stellen ihren Weihnachtsbaum sogar gleich Anfang Dezember auf. Selbstgebackene Plätzchen gab es bei uns auch und wir haben sogar Glühwein im Laden gefunden. Über Weihnachten und Silvester sind wir aus verschiedenen Gründen aber in Deutschland. Darüber freuen sich besonders Theos Großeltern.

Bücher-Weihnachtsbaum in der Unibibliothek

Das eindrücklichste Erlebnis während der Adventszeit in Schottland war für uns ein Familiengottesdienst am 2. Advent in unserer Gemeinde. Von Liturgie und Traditionen war überhaupt keine Spur, dafür hatten wir beim Betreten des Raumes eher das Gefühl auf einer großen Kindergeburtstagsparty gelandet zu sein. Nicht nur die Kinder, sondern auch viele Erwachsene haben ihren „Christmasjumper“ getragen, also knallbunte Pullover mit Weihnachtsmotiven. Manche hatten Glitzergirlanden um den Hals und wackelnde Weihnachtshaarreife auf dem Kopf. Ein kleines Video aus dem Gottesdienst könnt ihr auf unserer Instagram-Seite sehen.

Ein bisschen haben wir die besinnlichen Adventstraditionen schon vermisst, aber dafür sind wir begeistert von manchen Aktionen, die unsere Gemeinde gestartet hat. Mitten in einem sozialschwachen Viertel haben sie eine weihnachtliche Schatzsuche für Kinder angeboten. Kurz vor Weihnachten treffen sich ein paar Männer in einer Bar, um gemeinsam ein Bier zu trinken und Weihnachtslieder zu singen und so ins Gespräch über Weihnachten zu kommen. Und vor allem eine dritte Aktion hat uns begeistert: Da die Catalyst Vinyard North Gemeinde keine eigenen Räume hat treffen wir uns sonntags in einer Grundschule. Dort gehen unter anderem 27 Schüler zur Schule, die  sogenannte „Young Carers“ sind, also Minderjährige, die bereits Verantwortung für die Pflege naher Familienangehöriger übernehmen. Das kann bedeuten, dass sie sich um jüngere Geschwister oder um erkrankte Eltern kümmern. Und für diese jungen Kinder und Teenager haben wir als Gemeinde große Geschenkkörbe gepackt, um sie besonders zu wertschätzen. Bei dieser Aktion mitzumachen hat uns wieder vor Augen geführt, dass Liebe Wege sucht, um zu dienen und Gutes zu tun. Im Epheserbrief steht: „Folgt in allem Gottes Beispiel, denn ihr seid seine geliebten Kinder. Euer Leben soll von Liebe geprägt sein, wie auch Christus uns geliebt hat, denn er hat sich selbst als Gabe und Opfer für unsere Sünden gegeben…. Nutzt jede Gelegenheit, in diesen üblen Zeiten Gutes zu tun.“ (Eph 5,1-2.16)

It’s feeling like Christmas

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