Schottische Beobachtungen

Wie sind sie denn so – die Schotten? Versteht ihr die Leute überhaupt, wenn sie auf Schottisch mit euch sprechen?

Ehrlich gesagt, nicht immer 🙂

Aber es wird besser. Ein paar schottische Wörter haben wir sogar schon aufgeschnappt. Theo ist zum Beispiel ein kleiner „chappy“, ein kleiner Junge. Ein anderes schottisches Wort ist „wee“ und bedeutet klein. Eine „wee while“ ist also eine „kleine Weile“ und die „wee ones“ sind die kleinen Kinder. Bisher finden wir die Schotten sehr sympathisch. Wobei viele Leute, mit denen wir hier zu tun haben, auch aus anderen Ländern kommen. Manuel studiert zum Beispiel mit einem Pastor aus Südkorea, was sehr spannend ist. Er wohnt mit seiner Familie direkt gegenüber und seine Frau hat uns schon ein paar Mal richtig leckeres (scharfes :-)) koreanisches Essen vorbeigebracht. In der Gemeinde haben wir schon nette Leute aus Irland, Kenia, Ghana, Deutschland und Amerika kennengelernt. Aber das gefällt uns sehr gut, dass wir hier etwas internationale Luft schnuppern können. Wir würden so gerne mit so vielen Leuten Zeit verbringen.

Die richtigen „Schotten“ sind aber auch unglaublich nett und auch sehr höflich. Die Freundlichkeit, mit der die Angestellten im Supermarkt einem hier dabei behilflich sind, etwas zu finden, ist wirklich unglaublich und wenn ich (Esther) mit Theo unterwegs bin, habe ich schon so viele zuvorkommende Begegnungen erlebt. Es ist schon ein paar Mal passiert, dass ich Theos Mütze unterwegs verloren habe und jedes Mal hat mich jemand angesprochen, worüber ich total dankbar war. Die britische Höflichkeit drückt sich aber auch darin aus, dass sie einen fast nie verbessern. Daher kann ich nur hoffen, dass ich nicht vollkommen falsche Wörter verwende.

Was ist uns sonst so aufgefallen? Die Geschäfte und öffentlichen Einrichtungen (sogar die Schule) machen hier fast alle erst um 9 Uhr auf und haben dafür dann abends auch länger geöffnet. So richtige Morgenmenschen sind die Schotten also wohl nicht. Vielleicht entspricht deswegen auch ihre Frühstückskultur mit warmem Porridge, Baked Beans, Kartoffelpuffern und ganz viel Wurst und Fleischspezialitäten eher einem deftigen Brunch…

Aber das passt vielleicht auch irgendwie zu diesem rauen Land. Am Kleidungsstil merken wir auch sehr regelmäßig, dass die Schotten einfach ein anderes Kälteempfinden zu haben scheinen. Merkwürdig ist allerdings, dass sie trotz der windigen Witterung ihre Häuser nicht wirklich gut isoliert gebaut haben. Vielleicht sorgt die ausgeprägte Whiskeyherstellung ja für die entsprechende Wärme :).

Unseren Regenschirm lassen wir übrigens fast immer zu Hause. Es regnet zwar schon häufig, aber meist nur kurz. Da Aberdeen direkt an der Nordsee liegt, ändert sich das Wetter allerdings sehr schnell. Sehr viel vom Land haben wir noch nicht gesehen. Aber darüber werden wir dann bei Gelegenheit noch berichten. Eine der schönsten schottischen Burgruinen haben wir allerdings schon gesehen. Der kleine Ort Stonehaven und das dazugehörige Dunnottar Castle liegen nur ein halbe Stunde von Aberdeen entfernt und der Anblick dieser zerklüfteten Felsen war wirklich beeindruckend. Hier noch ein paar Bilder:

Schottische Beobachtungen

3 Gedanken zu „Schottische Beobachtungen

  • 1. November 2019 um 0:17 Uhr
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    Man möchte euch am liebsten nachweisen, wenn man das liest und die schönen Bilder sieht. Freue mich auf eure nächsten Berichte!

    Liebe Grüße von Marion

    Antworten
  • 1. November 2019 um 0:18 Uhr
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    Nachreisen, nicht nachweisen.

    Antworten
  • 2. November 2019 um 17:19 Uhr
    Permalink

    Hallo Esther und Manuel, lieber Theo,
    ich habe mich sehr gefreut über Eure Mail und bin sehr interessiert an Eurem weiteren Lebensweg.
    Ich finde es einfach wunderbar, wie man bei Euch „hautnah“ erleben kann, wie Gott hier in unserer Welt wirkt und man sieht, dass, wenn man auf in vertraut und baut, er alles zum Guten wenden wird und Euch den Weg ebnet für Euer Wirken. Ich bin total beeindruckt und begeistert.
    Ich würde mich auf jeden Fall sehr freuen, immer mal wieder von Euch zu hören und wünsche Euch allen dreien Gottes reichen Segen, viele gute Begegnungen in Schottland und das auch dort Euren gelebter Glauben den Menschen ein Anreiz ist mehr davon zu erfahren.
    Alles Liebe und Gute Christine Haist

    Antworten

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